Die meisten Raucher versuchen ein- oder mehrmals während ihres Lebens mit dem Rauchen aufzuhören. Um damit Erfolg zu haben ist es wichtig, die Abhängigkeit zu verstehen, Therapiemöglichkeiten zu kennen und sich von seinem Arzt individuell beraten zu lassen.
In Zigaretten ist Nikotin enthalten, welches für die Entwicklung einer Abhängigkeit verantwortlich ist. Durch die Inhalation des Zigarettenrauches sind schon nach kurzer Zeit hohe Konzentrationen von Nikotin im Blut nachweisbar. Nikotin wirkt an vielen Stellen im Gehirn und führt unter anderem zur Aktivierung des „Belohnungssystems“. Oft reichen schon wenige Zigaretten und ein kurzer Zeitraum regelmäßigen Zigarettenkonsums um eine körperliche Abhängigkeit entstehen zu lassen. Gesundheitsorganisationen sprechen bei Nikotin von einem Abhängigkeitspotential vergleichbar mit dem von Heroin.
Neben der körperlichen Abhängigkeit besteht oft auch eine, durch jahrelange Verhaltensmuster (z.B. „die Zigarette vor dem Einschlafen“) erworbene, psychische Abhängigkeit.
Wird dem Körper beispielsweise durch einen bewussten Entzug Nikotin vorenthalten zeigen sich regelhaft Entzugssymptome: Gereiztheit, Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten, Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen, Schwindel und viele andere Symptome können kurzfristig auftreten. Einige dieser Symptome können auch langfristig bestehen bleiben. Kommen dann noch Aggressivität, Depressionen und Gewichtszunahme hinzu, wird klar, warum viele Entwöhnungsversuche scheitern und es häufig zu Rückfällen kommt.
Rauchen ist ein Risikofaktor für viele Erkrankungen. So ist z.B. das Risiko für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall, Verkalkung der Blutgefäße, der Entwicklung von Darmkrebs, von Blasenkrebs und anderen bösartigen Erkrankungen bei Rauchern deutlich erhöht. Daneben gibt es auch Erkrankungen die direkt durch die giftige Wirkung des Rauches in der Lunge versursacht werden: chronische Bronchitis (COPD) und der Lungenkrebs (Bronchialkarzinom). Nach 30 Jahren rauchen steigt das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken im Vergleich zu einem Nichtraucher um das 60-fache an. 95% aller Patienten mit einer Lungenkrebserkrankung sind Raucher.
Der Körper kann sich nach Ende des Rauchens ein ganzes Stück weit selbst reparieren. Bereits wenige Stunden nach der letzten Zigarette verändert sich die Zusammensetzung der so genannten Blutgase: dem Körper steht wieder mehr Sauerstoff zu Verfügung. Im Laufe der Zeit wird der Ex-Raucher wieder leistungsfähiger, Geruchs- und Geschmackssinn regenerieren sich. Innerhalb der folgenden Jahre sinkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bösartige Tumorerkrankungen. Auch die Lunge kann sich langfristig regenerieren und das Risiko für Lungenkrebs sinkt.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten und Angebote zur Unterstützung. Gute Ergebnisse erzielt beispielsweise eine, durch eine medizinische Fachkraft geleitete, Verhaltenstherapie. Daneben gibt es noch die Möglichkeit der Hypnosetherapie oder der Akupunktur. Auch die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe ist oftmals als sinnvoll zu betrachten.
Der begleitende Einsatz von Nikotin-Ersatz-Präparaten (Kaugummi, Pflaster) und anderen Raucherentwöhnungsmedikamenten kann unter Aufsicht eines Arztes hilfreich sein, unter anderem werden auch Entzugssymptome durch diese Präparate abgeschwächt.
Welche Methode für Sie die höchste Erfolgswahrscheinlichkeit hat, ist individuell verschieden. Neben vorhandenen Vorerkrankungen spielt auch ihre bisherige Raucherkarriere sowie Ihre familiäre und berufliche Situation eine gewisse Rolle. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt beraten.
Rauchen erhöht das Risiko für zahlreiche schwere Erkrankungen. Sie können aber jederzeit mit dem Rauchen aufhören. Wenn Sie es wollen, wird Ihr Arzt Ihnen helfen die geeignete Therapieform zu finden und Sie durch die Entwöhnung begleiten.
Telefonische Beratung und Hilfe bei der Raucherentwöhnung erhalten Sie auch beim Rauchfreitelefon von Montag bis Freitag 10-18.00 unter Der Nummer: 0800/810013 oder auf der untenstehenden Homepage : Rauchfrei.at
Dr. Gertraud Woda
Ärztin für Allgemeinmedizin
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