Magengeschwüre – Stress und falsche Ernährung?

Wenn berufliche oder private Belastungen zunehmen, fühlen viele Patienten verstärkte Magenbeschwerden. Vielfach bekannt sind im Volksmund auch Sprüche wie „ Stress schlägt auf den Magen... “ oder ähnliche. Doch was sind tatsächlich die Ursachen von Magengeschwüren? Und wie können Sie sich mit gesunder Lebensweise schützen? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Was ist ein Magengeschwür?

Im Magen findet ein wichtiger Teil des Verdauungsprozesses statt. Hierzu produzieren spezialisierte Zellen in der Magenwand die Magensäure. Um den Magen selbst vor Schädigungen durch  Verdauungssäfte zu schützen ist dieser mit einer schützenden Schleimhaut ausgestattet. Bei einem Magengeschwür liegt ein lokal begrenzter Defekt dieser Magenschleimhaut vor. Die vorhandene Magensäure hat die Schleimhaut angegriffen.

Was sind die Auslöser von Magengeschwüren?

Früher ging man hauptsächlich davon aus, dass ausschließlich die Übersäuerung des Magens für die Magengeschwüre verantwortlich ist. Ursache der Übersäuerung können Stress und falsche Ernährung sein. Seit Mitte der 80er Jahre weiß man jedoch, dass in 2/3 aller Fälle zusätzlich zur Übersäuerung auch spezielle Bakterien (Helicobacter Pylori) als Auslöser vorhanden sein können. Bei diesen Patienten kommt es durch die Bakterien zu einer Magenschleimhautentzündung. Magengeschwüre können daraus resultieren, da die Schutzfunktion der Schleimhaut durch die Entzündung vermindert oder sogar aufgehoben ist. Grundsätzlich gilt aber: ohne Magensäure keine Magengeschwüre.

Weitere Auslöser für Magengeschwüre können aber auch Stress und damit verbundene falsche Ernährung, aber auch häufiger Gebrauch von bestimmten Schmerzmitteln sein. Noch seltener sind Magengeschwüre als Folge bestimmter anderer Erkrankungen.

Wie äußern sich Magengeschwüre und was kann passieren?

Vor allem nach dem Essen haben viele Patienten drückende und brennende Magenschmerzen. Ursache ist die Reizung durch die Magensäure.
Magengeschwüre können auch lebensbedrohlich werden, wenn Sie unbehandelt bleiben und es  zum sogenannten Magendurchbruch kommt. Dies ist zwar selten, aber dann sehr gefährlich und muss sofort operative behandelt werden. Als Folge lange unbehandelt bleibender Magengeschwüre kann es auch zum Auftreten von Magenkrebs kommen.

Diagnosestellung

Die sicherste Diagnosestellung erfolgt über eine Magenspiegelung (Gastroskopie). Dabei wird über einen Schlauch eine Kamera in den Magen eingeführt und Ihr Arzt kann Schädigungen erkennen. Zum Nachweis von möglichen vorhandenen Helicobacter Pylori-Bakterien können bei dieser Untersuchung gleichzeitig kleinere Zellbereiche entnommen werden. Falls erforderlich kann auch zum Ausschluss eines Magenkrebses Zellmaterial entnommen werden. Die Untersuchung ist schmerzfrei. Lediglich das Einführen des Schlauches führt für manche Patienten zu einem unguten Gefühl. Während der Untersuchung bekommen sie über eine Infusion gegebenenfalls beruhigende und schlafanstoßende Medikamente.

Therapie

Im Rahmen einer medikamentösen Therapie wird zunächst versucht, die Helicobacter Pylori-Bakterien zu entfernen und gleichzeitig die Magenschleimhaut vor zu viel Säure zu schützen. Es erfolgt in der Regel eine Kombinationstherapie aus einem Protonenpumpenhemmer und zwei verschiedenen Antibiotika.

Sie können aber auch selbst aktiv werden: Vermeiden Sie Kaffee, Alkohol, säurehaltige Getränke, Nikotin, scharfe Gewürze und fettiges Essen. Zusätzlich können Entspannungsübungen Ihren „Stresslevel“ senkenund Ihre anderen Maßnahmen unterstützen.

Magengeschwüre sollten rechtzeitig erkannt und behandelt werden, damit sich keine lebensbedrohlichen Erkrankungen daraus entwickeln. Wenn Sie häufiger über Magenschmerzen klagen, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt aufsuchen. Durch eine Kombination von bestimmten Medikamenten kann den meisten Patienten rasch geholfen werden. Durch eine bewusste Ernährung und Stressabbau können Sie die Behandlung unterstützen.